Schulleiter Heinrich Frommeyer ist auf der Suche: Er sucht das Erfolgsgeheimnis der Abiturienten und hat es in der Resilienz, der “Widerständigkeit” der jungen Menschen gefunden. Diese ermögliche es ihnen, in der sich in jüngster Zeit besonders wandelnden Welt zu bestehen.

„Grund- und Vorvertrauen in die Welt und in Eure individuellen Potenziale werden Euch dabei nützen, Lösungen zu finden.“

Frommeyer sieht, wie die Abiturienten in den letzten Jahren viele Widrigkeiten und Herausforderungen gemeistert haben. In der Corona-Pandemie hätte niemand nach ihren Befindlichkeiten gefragt und Klimawandel, Corona und der Krieg konfrontierten Jugendliche heute viel zu früh mit Krankheit und Tod. Wie Mehltau lege sich diese krisenhafte Transformation auf das junge Leben. Die Folge sei vor allem Ungewissheit als das “neue Normal”.

Dennoch, so der Schulleiter, könne man nicht von einer verlorenen Generation sprechen. Nach Rückbesinnung auf Familie und Freund als stützende Hilfen und Lehrerinnen und Lehrer als rettende Anker hätten die Schülerinnen und Schüler die Präsenzschule als ihren sozialen Lebensmittelpunkt und persönlichen Begegnungsort wiederentdeckt. Sie seien in der Folge nicht ich-bezogen geworden, sondern hätten vor allem durch ihr solidarisches Engagement für die Ukrainehilfe beeindruckt.

Wenn man fragte, was Erwachsene daraus lernen könnten, wüsste Heinrich Frommeyer die Antwort: Die jungen Menschen überzeugen durch Akzeptanz, Beziehungen, Lösungsorientierung und zukunftsgerichteten Optimismus. All dieses münde in ihrem resilienten Verhalten.
„Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihren Seelenmut nicht verlieren und dass Sie weiterhin stark und resilient bleiben“, gab Frommeyer seinen Schützlingen mit auf den Weg.

Zwei Schüler des Physik-Leistungskurses lockerten die Veranstaltung mit einer Schachpartie auf: Henning Lechtenberg forderte seine Physiklehrerin Dr. Dudzinska heraus, Joris Sauer kommentierte die Züge. Lechtenberg siegte schließlich.

Hervorhebenswert ist die diesjährig hohe Anzahl von Prädikatsabschlüssen: 18 Abiturientinnen und Abiturienten wurden mit einer Note von 1,2 und besser prämiert! Der Ruderverein der Bismarckschule ehrte vor allem Erik Brinker und Aron Kröhnert für ihre Leistungen für die Rudermannschaft. Aron Kröhnert wurde dafür die Pierre-Coubertin-Medaille verliehen.

Die Abiturientenredner Rosa Zach und Oskar Menke dankten den Eltern und Lehrerinnen und Lehrern für vielfältige Begleitung auf dem langen Lernweg. Sie schwelgten in Erinnerungen ihrer nun beendeten Schulzeit. Sie verließen die Schule nicht nur als Abiturienten, sondern vielmehr als Freunde.

Umrahmt wurde die Entlassung der Abiturientinnen und Abiturienten durch zahlreiche musikalische Beiträge. Erneut zeigte sich, dass die Bläserklassen auch zum Abitur zusammen wirken.
Einen Abschluss fand nach vielen Jahren das Saxophontrio um Rosa Zach, Sonja Goldreer und Simon Köller, die bei vielen Entlassungsfeiern gespielt hatten. Auch die Jazzcombo um Adam Fuge spielte eindrucksvoll auf.

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, an der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt gratulieren wir Ihnen von ganzem Herzen zum bestandenen Abitur! Bleiben Sie sie selbst, aber bleiben Sie im Herzen Bismärcker!

Alexander Gehmlich

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