Sonne, Sommer, Strand – Wellenreiten im Sportunterricht

– Ein Bericht von Schülerinnen –

 

Urlaubsfeeling mitten in der Schulzeit und trotzdem etwas lernen? Das konnten wir, der Sportkurs Wellenreiten des 12. Jahrgangs, im Mai dieses Jahres. Unter der Leitung von Herrn Maillard und Frau Paech machten wir uns am Freitag, den 13. Mai, auf den Weg zum ZOB, von wo aus wir um 10:30 mit dem Bus nach Frankreich aufbrachen.

 

Die Busfahrt war leider alles andere als Erholung. Strahlend blaues Licht mitten in der Nacht, ewig viele Stopps und eine Mischung aus McDonald’s Essen und Schweiß ließen die Zeit nicht gerade schnell vergehen. Mit uns im Bus saß noch ein anderer 12. Kurs aus Peine. Die erste Kontaktaufnahme: ein musikalischer Austausch mit russischen Schlagern auf der einen Seite und Bibi und Tina auf der anderen war ein ganz spezielles Erlebnis, das nicht unbedingt zum guten Verständnis der beiden Gruppen beitrug. Ca. 21,5 h und zahlreiche Stopps später erreichten wir endlich unseren Zielort Saint-Girons Plage.

 

Es war Samstag, der 14. Mai gegen 8:00, als wir zum ersten Mal den sandigen Boden des Camps betraten. Nach einem herzlichen Empfang von den Campleiter:innen wurde unser Gepäck zu den Zelten gebracht. Wir erhielten eine kleine Einführung und aßen gemeinsam Frühstück. Die 30 cm langen Baguettes, von denen man uns im Voraus erzählt hatte, gab es zwar nicht, aber stattdessen eine gute Auswahl an verschiedenem anderen Essen. Im Anschluss machten wir einen kleinen, gemeinsamen Entdeckungsrundgang, bei dem wir die französische Hitze erstmals zu spüren bekamen. Die Sonnencreme wurde von da an zu einem wichtigen und ständigen Begleiter für uns. Ausgestattet mit mehreren Gemeinschaftsspielen verbrachten wir den restlichen Tag im Camp. Einige gingen zum Strand, um zu baden, die ernüchternde Wahrheit: Badeverbot, da Surfgebiet. Die nächtliche Abkühlung tat dann sehr gut. Zum Abendessen gab es Nudeln mit Pesto und Salat, beides sehr lecker. Nach dem Essen richteten einige noch ihre Zelte ein, andere verbrachten die Zeit im Gemeinschaftszelt. Der anschließende Regen tat dem trockenen Boden des Camps zwar gut, war jedoch für unsere Zelte eine starke Belastungsprobe. Das Wasser drang durch kleine Öffnungen in die Zelte, wodurch bei manchen nicht nur der Boden des Zeltes nass wurde, sondern auch Klamotten, Koffer und Schlafsachen. Nach einigen Diskussionen bekamen wir am Abend bereits unsere erste Surfeinführung. Wir wurden in Gruppen eingeteilt und einem Surflehrer zugeordnet. Der Regen hatte mittlerweile nachgelassen und wir gingen zur Neoprenanzuganprobe. Erst danach konnten sich die meisten richtig um ihre Zelte kümmern. Dank der tatkräftigen Unterstützung von Frau Paech und einigen Teamer:innen wurden für die Schüler:innen mit ganz nassen Zelten neue Zelte gefunden und bezogen.

 

Die erste Surfeinheit am Sonntag morgen hat fast allen sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es sehr anstrengend war. Das Stehen auf dem Brett gelang zwar erst wenigen, aber viele konnten schon kleine erste Erfolge, wie das Gleiten im Liegen auf dem Brett, erzielen. Am Nachmittag konnten wir dann entspannen, Volleyball spielen, Karten spielen und einige entdeckten auch den Pool, in dem man jedoch leider noch nicht schwimmen durfte. Dank der Survivalkenntnisse eines Mitschülers konnten wir unsere Zelte am Nachmittag mithilfe von Tannenzapfen bestens für einen potenziell regnerischen Abend wappnen. Das war auch gut so, denn später am Tag fing es tatsächlich nochmal an zu regnen, zum Glück nicht so stark wie befürchtet. Das leckere Abendessen bestand aus Quinoasalat mit Hähnchen bzw. Falafeln und Salat. Am Abend spielten wir erneut verschiedene Gemeinschaftsspiele.

 

Der folgende Tag verlief zunächst ähnlich wie der vorherige. Wir waren zuerst Surfen und spielten danach alle gemeinsam Volleyball. Ein Highlight am Nachmittag war die Strandolympiade. Die Gruppe von Schülern, die für diese verantwortlich war, hat sich verschiedene kleine Spiele überlegt, bei welchen die Teams gegeneinander angetreten sind. Leider musste die Olympiade aufgrund der Hitze etwas abgekürzt werden. Am Abend bekamen wir unsere erste Theoriestunde zum Wellenreiten bei René und ein erneut leckeres Abendessen bestehend aus Wraps und Salat. Nach dem Essen sind wir in Gruppen zum Strand gegangen und konnten dort einen spektakulären Sonnenuntergang genießen. Gedämpft wurde dieses schöne Erlebnis allerdings durch die Ankündigung, dass unser Ausflug nach San Sebastián am Mittwoch nicht stattfinden würde.

 

Auch der Dienstag begann wieder mit einer Surfeinheit. Mittlerweile schaffte der ein oder andere auch schon einen Take-Off auf dem Wasser und surfte ein Stück bis zum Strand. Der restliche Tag bestand wieder unter anderem aus entspannen, spielen, lesen und einem tollen Sonnenuntergang am Abend. Ebenfalls erfuhren wir, dass wir am nächsten Tag doch nach San Sebastián fahren würden, da sich die Campleitung äußerst um einen Bus für die Fahrt bemüht hatte. Vielen Dank nochmal dafür!

 

Am nächsten Tag brachen wir dann morgens nach San Sebastián auf, der Hauptstadt des Baskenlandes. Die Busfahrt von 1,5 Stunden war entspannt. Vor Ort in der Stadt sind wir in kleinen Gruppen losgezogen und konnten uns frei beschäftigen. Wir haben die Stadt erkundet, wunderschöne Aussichten genossen, gut gegessen, eingekauft und sind am Abend mit dem Bus wieder zurück ins Camp gefahren.

 

Den darauf folgenden Tag konnten wir wieder surfen. Und bei vielen haben sich von Tag 1 bis zu diesem Tag schon deutlich Fortschritte gezeigt. Jeder konnte nun für ein paar Sekunden auf dem Brett stehen und sich von einer Welle tragen lassen. Nach der Theorie um 18 Uhr machten wir ein von einer Schülergruppe organisiertes Beachcleanup. Das Ziel war als Team den meisten Müll zu sammeln und im Sinne der Nachhaltigkeit war der Preis plastikfreies, biologisch leicht abbaubares Kaugummi. Am Abend lief noch ein Surffilm. Einige spielten Spiele, genossen den Sonnenuntergang oder schauten die Bundesliga Relegation. Das Verhältnis zwischen Hannoveranern und Peinern besserte sich zunehmend. Die abendlichen Aktivitäten geschahen teils nicht mehr separat, sondern man verbrachte die Zeit gemeinsam.

 

Freitag waren wir das letzte Mal surfen. Der Abschied von unseren Surflehrern fiel schwer, die wir trotz der relativ kurzen gemeinsamen Zeit doch alle sehr ins Herz geschlossen hatten. Auch das Surfen selbst werden sicher viele vermissen. Am Nachmittag fand das von einer Schülergruppe organisierte Volleyball-Turnier statt. Auch unsere Lehrkräfte waren, wie bei den anderen Aktionen zuvor, wieder mit am Start. Nach dem Abendessen gab es eine Verabschiedungsrunde mit Merchverkauf. Der Sonnenuntergang am Strand war der letzte, den wir während unseres Aufenthaltes erleben konnten. Er war ganz besonders schön.

 

Samstagmorgen sind dann schon die neuen Gäste gekommen und wir mussten unsere Zelte verlassen. Erst beim Check-out realisierten wir so richtig, dass wir bald nach Hause fahren würden. Die Zeit bis zur Abfahrt am Abend verbrachten wir mit lesen, spielen, am Strand sein und an der kleinen Strandpromenade essen. Die letzten Sonnenstrahlen wurden genossen und um 20 Uhr ging es dann auch schon los nach Hannover.

 

Den Großteil der Rückfahrt erlebten wir am Sonntag. Diese war im Gegensatz zur Hinfahrt sehr viel entspannter, denn man wusste welche Sachen man auf der Fahrt brauchen würde (z.B. Schlafmaske) und es wurden weniger Pausen gemacht. Deswegen dauerte die Fahrt auch nur etwa 18 Stunden und war somit fast 4 Stunden kürzer als die Hinfahrt.

 

Insgesamt haben wir in der Zeit viele nette Menschen kennengelernt, außergewöhnlichen Erlebnisse gemacht und vor allem natürlich Surfen gelernt!!! Wir sind am Sonntag also mit wunderschönen Erinnerungen im Gepäck und dem Wunsch irgendwann nochmal nach Saint Girons Plage zurück zu kehren in Hannover eingetroffen.

 

Den zukünftigen Jahrgängen, die diese Fahrt machen, empfehlen wir ausreichend Sonnencreme mitzunehmen und sich wirklich an die Packliste zu halten. Es war eine wunderschöne Reise, mit Höhen und Tiefen, aber auf jeden Fall mit ganz viel Spaß. Wir können jedem, der die Chance dazu hat, nur empfehlen selbst diese Erfahrung zu machen und in Saint-Girons Plage surfen zu lernen.