Welche Ratschläge möchte man den scheidenden Abiturienten in diesen von der Pandemie geprägten Zeiten mit auf den weiteren Weg geben? Schulleiter Heinrich Frommeyer ermutigte die jungen Menschen bei der Abiturientenentlassung am Freitagabend zur Nutzung der Chancen, die sich durch eine Transformation in die neue Zeit ergäben. 

„Es gibt keine falschen Wege.  Die guten Wege stärken unser Selbst, die Irrwege schärfen unsere Sinne und Reflexion.“

Man verabschiede heute die Schüler*innen in eine Zeit der Selbstbestimmung und erlebten Freiheit, die sie sicher reflektiert und verantwortungsvoll gestalten würden. 
Freiheit sei die Verpflichtung, die Grenzen der eigenen Selbstverwirklichung zu erkennen und verantwortungsvoll, achtsam und menschenwürdig mit Mitmenschen und den nachfolgenden Generationen umzugehen, so Frommeyer.

Zuvor seien längst in Vergessenheit geratene Tugenden wie Pflichtbewusstsein, Vernunft und Disziplin aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt worden und hätten die Schüler*innen sicher durch die digitale Flut geleitet.

Es sei allerdings nicht erstrebenswert, in den Rückspiegel zu schauen und das Zurück zur Normalität vor Corona zu ersehnen, sondern neue Wirklichkeiten, neue Normalitäten anzustreben, die die Veränderung von uns allen voraussetzten. Das sei genuzin in Menschen angelegt und dafür habe man die Abiturient*innen stark gemacht und ausgebildet. „Darin liegt die Hoffnung für eine bessere, gerechtere und ökologisch notwendige Zukunft“, so Frommeyer.

„Ich wünsche Ihnen viel Gestaltungswillen, Zuversicht in das Gelingen einer ökologisch bewussten und sozialeren Welt. Leisten Sie Ihren kritischen, konstruktiven und menschlichen Beitrag zur Gesellschaft!“, gab der Schulleiter seinen Schützlingen mit auf den Weg und resümiert:  „Es gibt keine falschen Wege.  Die guten Wege stärken unser Selbst, die Irrwege schärfen unsere Sinne und Reflexion.“

Raavi Nasser hob in der Abiturientenrede hervor, dass dieser Jahrgang kein normaler Jahrgang sei: Man habe diverse Einschränkungen durch die Coronapandemie gehabt und zugleich sei man der erste Jahrgang, der sein Abitur wieder nach 13 Jahren erlangt habe. Zudem hätten alle angetretenen Abiturienten auch die Prüfungen bestanden. 

Zur Vorbereitung auf diesen Abend, sagte Raavi, habe er in Erinnerungen geschwelgt und sich die Jahrbücher seiner Schulzeit angesehen: Wie klein man vor 8 Jahren gestartet sei und was jetzt aus den Mitschülern geworden ist, das beeindrucke ihn. Er erwarte weitere Neuigkeiten in den kommenden Jahren: Die Wahl zum Bundeskanzler oder der Gewinn des Nobelpreises gehörten für einige Mitschüler dazu.

„Diese Jahre waren der bisher beste Abschnitt meines Lebens!“

Der beeindruckendste Moment sei für ihn jedoch der Anruf seiner Tutorin Frau Funke-Bräuer während des Lockdown gewesen. „Hallo Raavi, wie geht es Dir?, hat sie gefragt. Das war toll, einfach mal mit ihr zu sprechen, gar nicht über die Schule, sondern einfach nur so.“ Dafür danke er ihr ganz besonders, so wie den anderen Lehrkräften, die sich um die Schüler*innen gekümmert hätten. Sein Fazit: „Diese Jahre waren der bisher beste Abschnitt meines Lebens!“

Pandemiebedingt musste die Feier anders als in der vergangenen Jahren diesmal ohne musikalische Untermalung auskommen. Zudem wurde der Jahrgang in zwei Schichten verabschiedet und die Gästezahl limitiert.

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, an der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt gratulieren wir Ihnen von ganzem Herzen zum bestandenen Abitur! Bleiben Sie sie selbst, aber bleiben Sie im Herzen Bismärcker!

Alexander Gehmlich