
Als wir am Sonntagmorgen den 27. Januar 2013 um ca. neun Uhr aufbrachen, waren wir alle noch etwas müde, aber natürlich auch sehr aufgeregt und gespannt. Klar, für uns ging es ja schließlich nach Den Haag, zu THIMUN (The Hague International Model United Nations). Eine Woche voller neuer, spannender und abwechslungsreicher Erfahrungen wartete auf uns. Zunächst ging es erst mal mit dem Bus (und einigen anderen Hannoveraner Schulen) nach Den Haag. Nach ungefähr sechs äußerst kurzweiligen Stunden Busfahrt konnten wir schließlich in einem kleinen Hotel in Scheveningen, einem Stadtteil Den Haags, einchecken, indem unsere 12-köpfige Delegation zusammen mit Herrn Zwick ganz alleine wohnte. Abends ging es dann noch zum Indonesier, dann war der erste Tag auch schon vorbei und wir vielen alle todmüde ins Bett. Der nächste Tag ging nach einem typischen holländischen Frühstück mit Schokostreuseln auf Toast statt Nutella sofort mit der Konferenz los. Ich als Neuling musste mich erst mal in dem riesigen Convention Center zurechtfinden, in dem alle Räume nach Kontinenten, Ozeanen, Flüssen oder Bergen benannt sind, zurechtfinden, aber zum Glück waren ja auch einige unter uns die schon erfahrene Teilnehmer waren und die, wie schon in der Vorbereitung, eine große Hilfe waren. Nach einer kurzen Einführung ging es dann auch schon gleich mit dem „lobbying“ und dem „merging“ der Resolutionen los. Als Delegierte von DR Congo hatte ich meine „Allies“, meine Verbündeten, unter den afrikanischen Staaten schnell gefunden und so ging unsere Arbeit schnell und ohne große Konflikte voran. Am Montag machten wir auch unser offizielles Delegationsfoto. Nach einer weiteren Session nach Lunch war der erste Teil des Tages vorbei, nun folgte die offizielles Eröffnungsfeier mit dem Einmarsch der Ambassedors mit den Flaggen ihres jeweiligen Landes und der Rede des Gastredners zum Thema der Konferenz, „Energy and Sustainability“. Am nächsten Tag fingen die Eröffnungsreden, zumindest für mich als Delegierte im 2nd Committee der General Assembly, in einer großen Plenary Session an. Am Anfang hört man den Rednern auch noch interessiert zu, ebenso wie den wirklich guten am Schluss und zwischendrin, aber nach einiger Zeit wurde diese Versammlung relativ langweilig, da wir insgesamt ungefähr 200 Reden hatten. Weiter ging es an diesem sowie an den nächsten Tagen mit den Diskussionen in den einzelnen Foren. Während es bei einigen Themen leicht war sich einzufinden, besonders beim eigenen Thema, waren andere doch schwerer verständlich, besonders wenn völlig neue Aspekte bearbeitet wurden, an man selbst vorher gar nicht gedacht hatte. Doch auch wenn es mit der ganz großen Rede vielleicht noch nicht so klappen sollte, hat jeder die Möglichkeit sich einzubringen indem er eine Frage stellt oder die momentan bearbeitete Resolution durch einen seiner Vorschläge erweitert. Nachdem man einmal etwas gesagt hat, ist das Eis gebrochen und es fällt einem wesentlich leichter sich in Zukunft zu beteiligen. Außerdem – wer sich beteiligen kann, dem macht die Konferenz mehr Spaß! Am Mittwoch hatten wir dann den halben Tag frei und gingen unsere eigenen Wege. Für einige hieß das Shoppen, für andere Sightseeing und wieder andere verbrachten den Tag am Strand, wo es schon im Februar sehr schön ist, wenn auch zu kalt zum Baden. Freitag war auch schon der letzte Tag der Konferenz und nach einem weiteren halben Tag Debatte startete, zumindest für mich und einige andere, eine weitere große Plenary Session, in der die besten Resolutionen noch einmal diskutiert wurden. Danach fand die offizielle „Closing Ceremony“ statt, bei der noch einmal alle Länder mit ihren Flaggen einmarschierten. Mit dem THIMUN-Dance am Freitagabend ging eine wunderbare Woche voller neuer Erfahrungen zuende, in der wir alle neue Freunde rund um den Globus gefunden haben, die wir vielleicht noch einmal bei THIMUN wiedersehen werden – nächstes Jahr…
Tasha Schedler