
– Immer im Einsatz für die gute Sache
Das war ja alles recht aufregend, hektisch und ein Hin und Her, aber am Ende hat ja alles super geklappt – doch wie kam es eigentlich dazu? Und wozu überhaupt?
Als unsere Vorvorgängerin im Unesco-Amt, Dörte Kolbe, am letzten Schultag auf mich zukam und mich fragte, ob unsere Partnerschule Msafiri in Tansania vielleicht Schultafeln gebrauchen könnte, muss ich sie erstmal ziemlich komisch angeschaut haben. Zu absurd schien mir im ersten Moment so ein Vorhaben. Doch dann wurde es ganz schnell konkret, denn schnell musste es gehen.
Eine ihrer ehemaligen Schülerinnen, Gisela Kremer, die inzwischen bei der Region Hannover u.a. für Schulgebäude zuständig ist, hatte sich bei ihr gemeldet, dass etwa zwanzig voll funktionsfähige Schultafeln, die gegen Whiteboards ausgetauscht würden, auf den Müll sollten, die wären doch vielleicht was für uns.
Damit ging dann eine Flut von Emails und Telefonaten mit Frau Kremer und mit Michael Hell, dem unermüdlichen Projektorganisator für Msafiri, los:
Brauchen die denn überhaupt solche Tafeln? Bisher waren schwarz gestrichene Wände doch eine gute Alternative. Wie sollten die Tafeln denn überhaupt nach Tansania gelangen? Würde sich der Aufwand rechnen? Was wiegt eigentlich solch eine Tafel?
Nachdem einmal klar war, ja, die Tafeln wär´n ne prima Sache, eine High School in Daressalam würde sehr gerne auch ein paar haben wollen, habe ich sehr schnell Günter Fuchs, auch ehemaliger Kollege und erfahrener Unesco Club Aktiver, ins Boot geholt. Ohne seine tatkräftige Unterstützung hätte ich vielleicht doch zwischendurch aufgegeben.
Die Tafeln sollten also nach Mühldorf bei München, M. Hells Firmensitz, wo er einen LKW, dessen Ladung dann nach Tansania verschifft würde, mit den Tafeln und weiteren nützlichen Dingen beladen würde. Aber wie?
Ganz einfach so:
Tafeln in der Schule besichtigt, Absprachen mit dem dortigen Hausmeister getroffen, 3,5 Tonner gemietet, Mutter als Beifahrerin rekrutiert, am 12. Juli losgetuckert.
Wenn man gezwungen ist, maximal 90kmh zu fahren, entschleunigt das doch ungemein … Immerhin waren ja auch Ferien.
Leider hatten wir wegen der langen Strecke nur Zeit, am Freitagabend einen Wein mit Michael Hell dort in dem schönen Städtchen zu trinken und mussten am nächsten Tag morgens wieder den Rückweg antreten.
Schon vorher haben er und ich einen Großteil der Tafeln vom einen in den anderen LKW befördert, den Rest hat er dann Samstag morgen mit seinem Hausmeister gewuppt.
Bis die Tafeln in Tansania ankommen wird es wohl noch ein wenig dauern, aber ich hoffe ja, dass ich im April 2014, wenn ich mit Schüler_innen der Unesco-AG vor Ort sein werde, ein paar Tafeln an der Wand hängen sehen werde.
Und das nächste Mal fahre ich auch nen 7,5 Tonner, solange ich nicht zu viel rangieren muss…
Anke Synowzik, Unesco-AG