Seminarfach Jahrgang 12 – Menschenrechte

Am 11.11.2021 hat das Seminarfach Menschenrechte mal etwas anderen Unterricht gemacht. Der gesamte Kurs hat von der 1. – 8. Stunde in der Aula das Planspiel Civil Powker gespielt. Worum geht es bei Civil Powker? Und was hat das mit unserem Seminarfachthema Menschenrechte zu tun?

Civil Powker ist ein Planspiel, bei dem es um friedenspädagogische Konfliktlösung geht. Angefangen haben wir damit, dass wir uns dem Begriff „Zivil“ genähert haben und überlegt haben, was wir damit assoziieren. Dann bekam jeder von uns mehrere Bildkarten und wir sollten diese den drei Begriffen, Staat/Parlament, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zuordnen und wir haben überlegt, welche Interessen die drei Akteure verfolgen. Dabei haben wir uns schon viel ausgetauscht und zwischendurch gab es immer wieder kleine aktivierende Spiele durch unsere beiden Spielleiterinnen und auch Pausen. 

Doch dann ging es endlich richtig los. Jeder bekam eine bestimmte Person zugeordnet, die einem der drei Bereiche Staat, Wirtschaft oder Zivilgesellschaft angehört. Einige Informationen zu unserer Rolle wie Name, Beruf, Alter und Funktion waren vorgegeben, andere durfte sich jeder ausdenken und ergänzen. Nachdem wir uns gegenseitig vorgestellt hatten und wir so richtig in unseren Rollen angekommen waren, wurde uns per filmischen  „Nachrichtenbeitrag“ ein Konflikt in einem fiktiven Land präsentiert. In der anschließenden Gruppenarbeitsphase haben nun die TeilnehmerInnen (Wirtschaft, Staat und Zivilgesellschaft) Handlungsoptionen diskutiert. Diese Handlungsoptionen sollten in der anschließenden Fishbowl mit bzw. gegen die anderen Akteure ausgespielt werden. Für die Handlungsoptionen benötigt man Geld und Machtpunkte. Manche Optionen kann ein Akteur alleine einsetzen, bei anderen braucht man Geld oder Machtpunkte von den jeweils anderen Akteuren.  

Die erste Gruppenarbeitsphase war noch sehr zaghaft und kaum eine Option wurde gespielt, so dass sich der Konflikt eher in Richtung Eskalation veränderte. Der zweite Nachrichten-beitrag hat uns die Entwicklung des Konflikts aufgrund unserer Handlungsoptionen aufgezeigt. Es ging in eine zweite Gruppenarbeitsphase, in der einzelne Vertreter der Bereiche Staat /Parlament, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sich auch gegenseitig „besuchen“ und Absprachen miteinander treffen konnten. Das machte sich in der zweiten Fishbowl Runde stark bemerkbar. Es konnten von den einzelnen Akteuren viel mehr Handlungsoptionen gespielt und durchgesetzt werden und einmal wurde ein Akteur sogar bewusst getäuscht. 

Abschließend diskutierten wir, ob unsere Handlungsoptionen eskalierend oder deeskalierend auf den Konflikt wirken. Und siehe da, wir haben es geschafft und der Konflikt in unserem Planspiel konnte durch unser Wirken und Handeln friedlich gelöst werden. 

Es war einerseits ein anstrengender aber andererseits auch ein sehr interessanter Schultag, der allen Beteiligten gezeigt hat, wie schwer es ist, Konflikte zu lösen, welche Interessen man berücksichtigen muss und welche Konsequenzen mein Handeln haben kann. 

Nina Kossack/Anke Deniz