Die UN (United Nations) ist eine allen Staaten übergeordnete Organisation, die nach dem zweiten Weltkrieg von den Siegermächten, vorrangig von GB und USA, gegründet wurde und dessen vorrangigen Ziele die Sicherung des Weltfriedens, die Einhaltung des Völkerrechts, der Schutz der Menschenrechte und die Förderung der internationalen Zusammenarbeit sind. Sie kann beispielsweise Richtlinien und sanktionäre Resolutionen beschließen. Die UN besteht aus aktuell 193 Mitgliedsstaaten und wird auch als „Tiger ohne Zähne“ bezeichnet. Trotz ihrer Seriosität hat die UN keine wirkliche Macht. Ihre zahlreichen Räte (z.B. der Arktis Rat, der Security Council etc.) können nur Empfehlungen aussprechen, die nicht bindend sind. Ein Beispiel für das aktive Eingreifen wären Blauhelmeinsätze.
Am Freitag haben wir uns grundsätzlich über die UN und den Sicherheitsrat informiert und uns schließlich in 14 Länder (eigentlich sind im UN-Sicherheitsrat 15 Länder vertreten) eingeteilt. Vertreten waren die 5 ständigen Mitglieder China, Frankreich, Großbritannien, Russland und USA und die nicht-ständigen Mitglieder Albanien, Brasilien, Gabun, Ghana, Indien, Irland, Mexiko, Norwegen und die Vereinigten Arabischen Emirate. Die nicht-ständigen Mitglieder werden alle 2 Jahre neu gewählt. In den Gruppen haben wir uns über unser Land und dessen Position zu Kindersoldaten informiert.

Am Montag haben wir dann unsere eröffnenden Reden vorbereitet und uns in der Schulaula in einer Sitzordnung eingefunden. Es galt ein formaler Dresscode. Dann debattierten wir den ganzen Tag über die vorgegebene Resolution in der Simulation zum UN-Sicherheitsrat. Die Sitzung leiteten Timon Bruchmüller und Ole Siemens, die erst kürzlich als Schuldelegation an Model United Nations in Oldenburg teilgenommen haben und so zusammen mit Clara und Julian auch als ExpertInnen fungierten.
Dienstag beendeten wir die Debatte mit einer finalen Abstimmung über die Resolution (die, in geänderten Fassung, übrigens angenommen wurde). Den Rest des Tages reflektierten wir unsere Erfahrungen und überlegten uns Lösungsansätze für die Probleme der UN und des Sicherheitsrates.
Im Großen und Ganzen verlief die Simulation weitestgehend erfolgreich. Wir führten eine angeregte Debatte in dessen Verlauf vor allem China immer wieder von seinem Veto Recht Gebrauch machte. Als die russische Delegation einen Antrag stellte, verließen mehrere Delegationen aus Protest den Saal.

Bei der Simulation haben wir aus eigener Erfahrung festgestellt, dass nationale, wirtschaftliche Interessen oft gegenüber den übergeordneten Zielen der UN vorgehen. Außerdem haben wir viel über das Veto Recht und den Entscheidungsmodus des Sicherheitsrates diskutiert. Im Rahmen des Transformationsgedankens haben wir überlegt, wie man die Probleme der UN minimieren könnte. Es wurden Überlegungen über eine Veränderung der Zusammensetzung des Rates und über einen geänderten Abstimmungsmodus gemacht. Eine radikalere Idee war, eine übergeordnete Instanz in Form einer Weltpolizei zu schaffen, die dann auch tatsächlich bindende Maßnahmen beschließen kann, ähnlich wie bei der EU.
Insgesamt hat es allen TeilnehmerInnen sehr viel Spaß gemacht und es gab niemanden, der es bereut hat, in das Projekt UN im Klassenzimmer zu gehen.

Anke Deniz, Nina Kossack